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Winnie Schneider's avatar

Sehr einleuchtende und aussagekräftige Grafiken! – Die auffällige Verschiebung der höchsten Sterblichkeit vom 1. Quartal des neuen auf das 4. Quartal des alten Jahres, und zwar drei Jahre lang ab 2020/2021, war auch mir schon aufgefallen bei einer Grafik von Prof. Stefan Kraus, die ich unter https://www.youtube.com/@winnieschneiderpolitik/community aufgriff und auf einer zweiten Seite unter https://drive.google.com/file/d/10d20Ou0tIKDZNz4n3N1aM6la4VANDjGp/view entsprechend kommentierte. Die Verschiebung betraf übrigens zugleich auch die beiden Sommerquartale!

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Tip's avatar

Your data is clear and easily understood. Thank you 🇨🇦

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Chris's avatar

Thank you!

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We The People's avatar

Great data. In great data we trust.

I need to get out more!

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Udo Schlenz's avatar

ich denke es ist klar, daß ab ca Nov20 eine Periode erhöhter Sterblichkeit einsetzte, die nach Dauer und Durchschlagskraft (LLT ! ) singulär ist in D , mindest bei Betrachtung 25 Jahres Zeitraum, wahrscheinlich auch für weit größere Zeiträume, ich schätze mindest seit 1970.

Um das zu finden war es OK die volle Life Expectancy heranzuziehen, denn grade eine überhöhte Sterblichkeit jüngerer Menschen ist von grossem Interesse.

Schärfer werden Betrachtungen allerdings grundsätzlich dadurch wenn man auf stärkst betroffene Alters- /Geschlechtsklassen abstellt; die es natürlich erstmal überhaupt zu finden gilt.

Wenn man wissen will wie es um Chancen steht im Alter noch älter zu werden, wird man sowas anschauen wie "verbleibende Lebensjahre/LE" bei Erreichen des Alters X.

Hier X = 65 mit für mich überraschendem Bild, va. Unterschiede vor 1949 und danach was Entwicklung der Sexus spezif. LE anbelangt!?

Auch die Periode stagnierter bis abnehmender LE 1950 bis 1970 scheint bemerkenswert.

Kann das alles ursächlich mit WW2 zusammenhängen?

und/oder auch Atombombentests?

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/_Grafik/_Statisch/plot2-fernere-lebenserwartung-alter-65-deutschland-slider.svg?__blob=poster&v=9

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Udo Schlenz's avatar

Hallo Ulf, ich hab zuletzt ein wenig viel selber nachgedacht und in Folge geschrieben, offensichtlich ohne vorher alles von dir gelesen zu haben, zb zu Bedeutung LLT-Wert..naja, immerhin kam Übereinstimmendes heraus.. ! ...nehme mir Besserung vor;

nun das:

In deinem Artikel vom 1.Nov 24

https://substack.com/home/post/p-150973880

reichen die Maxima in 2020 bis fast 81,4 Jahre , wogegen im aktuellen Artikel nur noch ca 81,2 gezeigt werden... wie erklärt sich das ?

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Ulf Lorré's avatar

Die Berechnung der LE geht von altersgenauen Todes- und Bevölkerungszahlen aus. In wöchentlicher Zeitauflösung sind aber die Todeszahlen nur in Alterskohorten vorhanden. Also müssen die groben Kohortenzahlen auf feinere verteilt werden (Disaggregation). Ich hatte vor einigen Wochen auf eine andere Disaggregation umgestellt, was wahrscheinlich den von Ihnen beobachteten Unterschied erklärt.

Zum Glück ändern die Differenzen kaum etwas am Gesamtbild. Man muss sich im Klaren sein, dass die amtlichen, jährlichen Sterbetafeln ebenfalls nur eine Annäherung an den "wahren" Wert sind. Es könnte sogar sein, dass die wöchentliche Rechnung trotz ihrer Nachteile der jährlichen überlegen ist.

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Udo Schlenz's avatar

danke für die Erläuterung. Nun, diese Disaggregation ließe sich schon gut perfektionieren mittels der Nutzung der jährlichen Eingangs- und Ausgangsbestände je Altersjahr, die ja anzunehmend zur Verfügung stehen. Unterjährlich darf man für jedes Altersjahr einer 5er Kohorte die Sterblichkeitsverteilung der Kohorte annehmen. ...ist es aktuell bereits so ähnlich disaggregiert ?

und was wahrscheinlich nicht gemacht wird, aber noch mehr Abschätzgenauigkeit bringen würde:

zusätzlich ein Kontinuum herstellen für jeden einzelnen (Geburts)Jahrgang! denn es gibt ja Anomalien wie den von dir gezeigten betreff Jahrgänge 1945-1947

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Udo Schlenz's avatar

Zwischenfrage: Die blaue Trend- Linie verläuft gegenüber der schwarzen MA52 Linie deutlich oberhalb, also nicht als Interpolation/ Mittelung erkennbar? Wie erklärt sich das?

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Ulf Lorré's avatar

Ja, ist so. Der MA52 ist rückwärts gerichtet, umfasst also die jeweils letzten 52 Wochen. Bei einem zentrierten Mittelwert würde die schwarze Linie zu gleichen Teilen ober- und unterhalb der blauen verlaufen.

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Udo Schlenz's avatar

So hätte ich es auch gesehen resp erwartet; aber ich meine, daß es eine andere Erklärung braucht, also auch ein zentrierter Mittelwert genauso unter der blauen Trendlinie laufen würde!? die Trendlinie scheint mir entweder zu hoch zu liegen oder nicht nur mit Hilfe der grünen Linie berechnet zu sein

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Ulf Lorré's avatar

Ich hatte das sicherheitshalber getestet; es ist so wie ich schrieb. Muss auch so sein. Auf einem ansteigenden Trend liegt ein rückwärtiges Mittel immer unterhalb der Originalwerte, weil die früheren Werte niedriger als die späteren sind.

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Udo Schlenz's avatar

Ok, jetzt seh ich es auch: Eine -26MA+26 Linie sieht ja von der Form her exakt aus wie die MA52, nur um 26 Wochen zeitversetzt nach hinten beginnend wie auch endend. Wegen des (anfänglich sogar starken) durchschnittlichen Anstiegs der grünen Werte kommt die nach links versetzte Kurvenlinie von -26MA+26 deutlich öfter und weiter oberhalb der Trendlinie zu liegen, womit dann die erwartbare Ausbalancierung erreicht wäre. Mit MA52 geht diese schöne Eigenschaft leider verloren.

Idee: Wie wäre es die Trendlinie um ein halbes Jahr nach rechts zu verschieben, womit die Unschönheit heilbar sein sollte ohne auf die bessere Aktualität der MA52 verzichten zu müssen ;-)

wenn ich mich nicht irre, würden dann die gezeigten LLT-Werte sich adäquater visulisiert finden im Abstand MA52 zu Trendlinie. Denn allein diesen mag das Auge wahrnehmen, mit Integration der grünen Liniensprünge dagegen ist es überfordert.

Dann würde übrigens LLT Loch 2002/03 deutlich weniger groß erscheinen, aber auch das größere Loch 2021-2023 sich optisch etwas reduziert finden, dagegen die vorhergehende Untersterblichkeitsperiode 2019 bis Okt2020 sich etwas markanter zeigen.

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Udo Schlenz's avatar

als ich schrieb "Im 3 Jahres-Zeitraum 2021-2023 summiert sich LLT auf -1,25 Jahre !"

hatte ich nicht viel nachgedacht, sondern nur einach addiert; wohl, weil die Einzelwerte zu den Jahren durch Integral, also sowas wie Summation in Fläche, zustandekamen.

Ich möchte nun Nachdenken nachholen, bitte meine Sätze korrigieren oder bestätigen.

Wenn für 2022 LLT = -0,6 steht, was heisst das für die Anzahl verlorener Lebenszeit?

ich wähle den langen Weg: es meint zunächst, daß die Lebenserwartung, hochgerechnet allein auf Basis des 2022er Sterbegeschehens, um 0,6 Jahre geringer ausfällt als in Prognose auf Basis des Geschehens der Vorjahre bis 2020. D.h. wenn sämtliche Bewohner D weiterhin genau in dem Grade ableben wie in 2022,dann würden sie 0,6 x 83 Mio Jahre verloren haben am Ende ihrer aller Leben gegenüber dem Falle, daß sie in jenem anderen Grade versterben würden wie es der weitergeführte Trend des Sterbegeschehens bis 2020 vorgäbe (blaue Linie).

Wenn sie im Mittel nach ca 81 Jahren sterben, würden auf jedes Jahr im Mittel 0,6x83 Mio : 81 an verlorenen Jahren entfallen, also ca 0,6 Mio. Wenn man das umlegt auf die gut 1 Mio Sterbefälle in 2022, dann kämen im Mittel 0,6 Jahre an verlorener Lebenszeitspanne je Sterbefall.

Soweit richtig?

erscheint ganz schön happig viel, weil ja nicht nur von irgendwelchen Exzesstoten die Rede ist, sondern von allen Toten.

Gedankenspiel: Falls sich diese 0,6 Mio an verlorenenen Jahren ausschließlich auf sage 100.000 Exzesstote verteilen würden, so kämen rund 6 verlorene Jahre auf jeden der Sterbefälle aus dieser Kategorie; auch das erschiene sehr viel!?

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Udo Schlenz's avatar

Dass die LLT Rechnung vernünftig aus grüner und blauer Linie ermittelt ist, wird empirisch wahrscheinlich dadurch, dass der LLT-Saldo von 2000 bis 2020 nahe Null kommt.

Negative und positive LLT haben sich immer wieder gut die Waage gehalten, nie ging es mehr als um 0,2 von der Nullsumme weg.

Mit 2021 kam aber der grosse Einbruch. Wer glaubt, daß auch dieser sich in nächster Zukunft mittels positiven LLT Werten ausgleichen wird?

Ich bin da eher skeptisch.

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Udo Schlenz's avatar

ohne die blaue Trendlinie in Richtung seitwärts/abwärts zu modifizieren wird es kaum gelingen, so meine Ahnung.

Allerdings wird die Trendlinie sich ja tatsächlich automatisch nach unten anpassen wenn sie nämlich aus der Historie der grünen Linie resultiert.

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Ulf Lorré's avatar

Die jüngere Entwicklung bestätigt eher die blaue Langfristtrendlinie. Im 52-Wochen-Mittel wurden zuletzt 8 neue Allzeithochs erreicht (letzter Datenpunkt jetzt 2025/kw7). Ob sich das fortsetzt, wird von der laufenden Grippewelle abhängen, die trotz hoher Krankenstände bisher keine Ausschläge in den Sterbezahlen brachte. Destatis hat die Aktualisierungen ausgesetzt bis Mitte März. Vielleicht sehen wir dann klarer.

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Udo Schlenz's avatar

Ich kenne die Datenpunkte in 2025 nicht, kann mir aber denken, dass es aktuell trotz absoluter All-Time-Highs in Folge nicht weit über die Trendlinie hinausreicht, richtig?

In 2014 war das 25y-MaxPlus über Trendlinie.

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Udo Schlenz's avatar

Influenza/Grippewellen hatten 20 Jahre lang keinen Einfluss auf Langfristtrend, dazu passt auch der geschilderte wenig volatile LLT Verlauf 2000- 2020. Grippewellen gehören dazu, aber alleine die meine ich nicht.

Bestätigen nicht die LLT Werte eine bisher einzigartige Übersterblichkeit von 2021 bis 2023 in D ?

Wobei die Menge verlorener Lebenszeit (lost life time) mir aussagestärker erscheint als etwa eine blanke Zahl von Excess-Sterbefällen.

und noch ne Frage: Wie leitet sich die Langfristtrendlinie her?

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Ulf Lorré's avatar

In aller Kürze...

- Jede der ca. 1000 Wochen hat Einfluss auf den Fit, also natürlich auch Perioden mit Grippewellen.

- Aussagekraft: Exzess-Mortalität als absolute Zahl hängt zu stark von Annahmen ab, als dass man darauf eine Argumentation aufbauen sollte. Ich lehne das inzwischen schon fast phobisch ab. Zahlen und Kennwerte beobachten und nach Auffälligkeiten in den Mustern schauen scheint mir eher zielführend.

- Die Fit-Formel für den Langfristtrend steht im Artikel.

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Udo Schlenz's avatar

muss gestehen, dass mir "fit-formel" nichts sagt, vermutlich auch daher die Werte B und C nicht (?). Ich werde versuchen mich schlau zu machen. Aber woher kommt die Konstante A= 81,63 Jahre, das Limit für den Langzeitrend ? ? ? Soll das wie die Lichtgeschwindigkeit als oberst erreichbares mittleres Sterbealter einer Population fungieren.... Frage ist natürlich rhetorisch was die Biologie angeht.

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Udo Schlenz's avatar

ideal wäre, wenn nach Geschlecht getrennt gerechnet würde. Zwar sollten demografische Effekte durch Weltkriege aktuell ausgelaufen sein, aber die Vergleichbarkeit mit Werten zb 2000-2015

bleibt bei Verzicht auf Getrenntbetrachtung unsicher, unklar.

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Ulf Lorré's avatar

Eine Weile habe ich m/w getrennt gerechnet. Die Geschlechterkurven bewegten sich weitestgehend parallel. Getrennte Rechnung wird dann zu einer unnützen Übung.

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Udo Schlenz's avatar

LLT Betrachtung finde ich sehr eindrücklich.

Im 3 Jahres-Zeitraum 2021-2023 summiert sich LLT auf -1,25 Jahre !

Es gibt kein anderes nur annähernd ähnlich schädliches 3 Jahres-Zeitfenster:

Der nächstschlechteste Wert addiert sich bei 2002-2004 zu ca -0,35 Jahren (LLT).

Im noch weiteren wiederum gibt es keinen nächsten 3-Jahres Zeitraum, der auch nur -0,2 Jahre LLT erreicht!

D.h. 2021-2023 sind hoch signifikant outstanding schädlich gewesen.

In Anbetracht dessen sehe ich 2024 noch nicht als vollständigen Rebound an.

Der Wert +0,039 ist genau wie der von 2004, das auf recht schädliche 2002-2003 folgte.

Jan-Feb 2025 zeigen nun aber wieder relativ hohe Sterbezahlen. Sollte es ähnlich weitergehen, und am Jahresende ein negativer LLT stehen, würde man in Richtung mittelfristiger Trendwende denken müssen.

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